Prinzessin Rita wird langsam erwachsen und hat offensichtlich eine große Fangemeinde! Oft werde ich angesprochen und gefragt: "Aber DAS ist doch kein Retromops, oder?" - Nein, Rita ist ein sogenannter Puggle, also eine Hybidkreuzung zwischen Mops und Beagle. Ihr Vater ist ein altdeutscher Mops mit ausgesprochen schön ausgeprägter Schnauzenpartie und ihre Mutter ist eine eher kleinere, sehr sanfte Beaglehündin, die als reiner Familienhund gehalten wird. Beide Elterntiere sind mir persönlich bekannt und haben mich davon überzeugt, Rita in meine Zucht zu holen um einerseits wieder etwas mehr "Nase" in meine Nachzuchten zu bringen und andererseits mit Rita eine neue blutsfremde Linie innerhalb unserer Züchtergemeinschaft aufzubauen.
Nun ist es sicher keine Kunst, einen Hund mit viel Schnauze zu erhalten, der lediglich 50% Mopsanteil besitzt, sprich der ein Elternteil einer langschnauzigen Fremdrasse aufweisen kann. Dieses Ergebnis ist sozusagen "zwangsläufig" und der Tatsache geschuldet, dass eine sogenannte F1 Generation wie Rita es ist, eben zu gleichen Anteilen Merkmale ihrer Eltern in die Wiege gelegt bekommt - und zwar äußerliche wie charakterliche! Erst eine weitere Rückzucht auf den Mops, bedeutet: eine Verpaarung von Rita mit einem Mops führt uns zum ZG Retromops. Eine solche Verpaarung hätte dann immerhin schon 75% Mopsanteil und zeigt sowohl optisch wie charakterlich überwiegend "mopsige" Eigenschaften. Eine weitere Rückzucht auf den Mops mit Ritas Nachkommen würde zu einem Mopsanteil von 87,5 % führen und das "Mopstypische" weiter festigen... Die züchterische "Kunst" - um einmal bei dem Begriff zu bleiben - ist es jetzt, die durch die Einzucht der Fremdrasse gewonnenen Positiva wie etwa eine prominente Schnauzenpartie, offenere Nasenlöcher, besser eingelagerte Augen, festeres Bindegewebe pp. trotz höher werdenden Mopsanteils zu bewahren. Denn wir wollen ja den Mops - allerdings in einer gesundeten Form - zurück und keinen beliebigen Mischling (mag er auch noch so niedlich aussehen). Wie das geht habe ich in meinem Artikel "Mops und Genetik" ausführlich erklärt. Und hierbei spielt das Thema Selektion durchaus eine wichtige Rolle. Selektieren auf positive Merkmale im Sinne der Retromopszucht kann ich aber nur, wenn ich diese positiven Merkmale wie beispielsweise eine prominentere Schnauzenpartie oder offenere Nasenlöcher auch als genetische Bausteine zur Verfügung habe. Und hierbei hilft mir die Fremdrasse, die mir diese "Bausteine" zur Verfügung stellt!
Eine solche Zuchtstrategie kann allerdings von einem einzelnen Züchter nicht durchgeführt werden. Sie braucht eine starke und kundige Gemeinschaft und sie benötigt auch die Zusammenarbeit mit anderen Züchtern über die Grenzen des eigenen Zuchtverbandes hinaus. Und so freue ich mich, dass unserer Züchtergemeinschaft schon seit einigen Jahren und zuletzt verstärkt eine verbandsübergreifende Zusammenarbeit möglich ist, wie beispielsweise das zur Verfügung Stellen von guten Deckrüden anderer Zuchtvereine aber auch der Erfahrungsaustausch mit Zuchtbeauftragten anderer Verbände belegt.
Und jetzt wollen wir unserer kleinen Rita noch die Zeit lassen die es braucht, um erwachsen zu werden...
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