Zweimal Brindle im Vergleich

 

Heute möchte ich mir einmal die Mühe machen, und zwei Rüden aus meiner Zucht mit gleicher Mutter, nämlich unserer Adele vom Amselfeld (Mopsanteil 92,75%), aber unterschiedlichen Vätern mit unterschiedlich hohen Fremdblutanteilen vorstellen.

 

Beide Hunde liegen absolut innerhalb des Rassestandards  für den ZKR Retromops unterscheiden sich jedoch in ihrem Phänotyp. Und genau das ist vom Züchterkreis für den Retromops (ZKR) auch gewünscht und gewollt. Wir wollen keine Hunde, die sich ähneln als wären sie geklont. Derartige Rassevertreter - und es gibt sie bei vielen Hunderassen - sehen sich nur deswegen so frappierend ähnlich, weil ihr Genpool durch jahrelange Selektion und der Suche nach dem (vermeintlich) perfekten Schönheitsideal sehr eng ist. Viele Rassen haben übermäßig oft immer wieder die gleichen Vererber in ihrer Ahnenreihe. Eine geringe genetische Varianz birgt jedoch die Gefahr des vermehrten Auftretens genetischer Erkrankungen und ist darüber hinaus in der Regel mit einer geringeren Vitalität und höherer Krankheitsanfälligkeit verbunden. Näheres können Sie bei Interesse in dem Kapitel "Mops und Genetik" nachlesen.

 

 

Ichigo vom Johannisberg - "Der Beschützer" - genannt Paul. Sein Vater ist Emil vom Johannisberg, Sohn meiner Stammhündin Muffin. Emil hat einen Mopsanteil von 87,5 % und damit besitzt Ichigo einen Mopsanteil von rund 90,13%. Man erkennt deutlich seine offenen Nasenlöcher und die gut im Gesichtsschädel eingebetteten Augen. Er hat eine minimale, geteilte Nasenfalte und eine deutlich prominente, stumpfe Schnauze.

 

 

Ichigo nochmals in liegender Position und von der Seite festgehalten. 

 

 

 

In der Ganzkörperansicht ist der Unterschied beider Rüden am augenfälligsten. Der Zuchtstandard für den ZKR Retromops schreibt hier vor:

"Der ZKR Retromops ist ein gut proportionierter Hund mit harmonischem Körperbau, einem tiefen kräftigen Brustkorb und einer aufgezogenen Bauchlinie. Eine im Vergleich zum Standardmops längere Rücken- und Halspartie garantiert ihm eine bessere Beweglichkeit und gestattet dem Hund, sich selber zu pflegen. Das Bindegewebe ist fester, wodurch die Falten- und Wammenbildung reduziert und innere Strukturen wie der knorpelige Atemtrakt aber auch Bänder und Gelenke wieder belastbarer werden. Die Läufe des ZKR Retromopses sind kräftig, gerade gestellt und mit guter Bodenfreiheit; seine Rute sollte dem Standard entsprechend möglichst doppelt geringelt sein."

 

 

Auf den Fotos, die beide Rüden im Sitzen zeigen, sieht man auf der anderen Seite aber auch ihre Verwandschaft.

 

 

Zum Abschluss Welpenfotos beider Rüden: bereits zu dieser Zeit ließ sich erahnen, dass Ichigo später den rundlicheren, kräftigen und Garvin den eher drahtigen Typus verkörpern wird.

 

Ichigo vom Johnnisberg hat übrigens zwischenzeitlich seine Zuchtzulassung bestanden und steht als Deckrüde innerhalb des ZKR zur Verfügung.

 

Bei diesem Rüden handelt es sich um Garvin vom Johannisberg, genannt Scotty. Sein Vater - Hugo vom Sonnenberg - ist ein sogenannter "Muggin", d.h. er führt Pinscherblut, was ihn für die Retromopszucht sehr interessant macht. Hugos Mopsanteil liegt bei 75 %, d.h. er ist hoch fremdblutbeeinflusst und dementsprechend sportlich. Garvin Mopsanteil liegt folglich bei 84,1 %. Auch Garvin besitzt hervorragend ausgebildete Nasenlöcher, gut eingebettete Augen und die gewünschte stumpfe, deutlich ausgeprägte Schnauzenpartie. Eine Nasenfalte ist so gut wie nicht erkennbar. Sein Schädel ist insgesamt etwas kräftiger als der von Ichigo.

 

 

Nochmal Garvin  - zweimal aus einer etwas anderen Perspektive fotografiert. Deutlich erkennbar auch hier wieder die weiten, offenen Nasenlöcher und die prominente Schnauze.

 

 

 

 

Während sowohl Ichigo als auch Garvin den Zuchtstandard in jeder Hinsicht erfüllen, zeigt sich, dass Ichigo (links) den eher "abgedrehteren", kompakten Retromopstyp verkörpert, wo hingegen sich Garvin - mit höherem Fremdblutanteil - eher sportlich-athletisch mit längeren Beinen zeigt.

 

 

Hier besonders schön zu erkennen die quadratische, ausgeprägte Schnauzenpartie von Garvin.

 


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Kommentare: 7
  • #1

    Erika Reiter (Sonntag, 01 Juli 2018 19:13)

    Beide sooo schön! Kompliment!

  • #2

    R. Lange (Montag, 02 Juli 2018 00:00)

    Tolle Jungs sind das! Brindle ist sowieso etwas Besonderes!

  • #3

    Marianne M. (Sonntag, 15 Juli 2018 07:37)

    Vielen Dank für die interessante, aufschlussreiche Gegenüberstellung und die Erklärungen dazu! Ich verfolge Ihre Zucht schon sehr lange und bin begeistert von den Retromöpsen!

  • #4

    Petra Spielmann (Samstag, 11 Februar 2023 16:12)

    Ich habe mir 2016 einen Retro Mops gestimmt, aus Goch (Helma Rädeker)
    Nachfolger gekauft. Sie ist die Waltraud, größer und länger als alle Möpse die wir kennen aber sie ist sehr gesund hat keine Probleme mit der Atmung und geht jeden Tag 51 Stufen 3mal am Tag hoch und runter. Sie ist einfach perfekt. Natürlich habe ich Heute ein Problem mit ihrer Herkunft. Ich war sofort begeistert von ihren Kinderbildern, ich habe nicht darauf geachtet,daß ihre Chip Nummer auch je registriert wurde
    Ich kann nur jedem Empfehlen einen gestromten Retro Mops zu kaufen.

  • #5

    Petra Spielmann (Freitag, 04 August 2023 21:31)

    Ich habe seit fast 7Jahren einen Retromops mit Namen Waltraud sie sieht wie ihre Möpse aus und ich kann nur sagen, sie ist gesund hat keine Allergien und ist ein super toller Hund . Meine Waltraud ist der der tollste Hund �

  • #6

    Familie Lauringer (Samstag, 30 September 2023 14:35)

    Unsere Wilma (II.) Ist die Schwester von Waltraud, wie wir glauben. Sie ist topfit, nur ihre Ohren müssen wir gut putzen, sinst hat sie schnell eine Entzündung. Sie wird überall für ihre schöne Farbe bewundert. Zuvor war sie in einer Qualitätszucht und hat vier Würfe gehabt. Wie jeder Mops isst sie sehr verfressen und liebt Käse und Knochen besonders.

  • #7

    Joachim Kürvers (Mittwoch, 03 April 2024 22:03)

    Meine 2Jahre alte Retromopshündin Kim habe ich am Samstag bekommen. Hat keine Probleme mit Atmung und Allergien. Nur ihre Ohren muss ich gut versorgen und putzen, weil die Gehörgänge schon mit Verwucherungen zu sind. Aber das kriegen wieder in den Griff mit Medikamente oder Notfalls einer OP. Der Vorbesitzer war Züchter ohne Gewissen. Haben über den Tierschutz mit anderen meine Kim darausgeholt. Musste schon einmal werfen. Impfungen, Hygiene und Pflege kannte sie nicht. Aber jetzt nimmt sie schon alles an und zeigt ihre Dankbarkeit durch viel Zuneigung und Gelehrichkeit an. Was wollen Hund und Herrchen mehr.��